Der erste Schulblock ist geschafft !!!

Nach sechs Wochen Schule war heute der letzten Tag des ersten Schulblocks. In diesen sechs intensiven Wochen konnten wir viel Neues lernen. Nun freuen wir uns, in den nächsten Wochen das Erlernte im richtigen Einsatz umzusetzen und dabei die ersten Zusammenhänge aus Theorie und Praxis zu erkennen.

Zuerst geniesse ich aber noch zwei freie Tage, bevor es am Sonntagabend mit der ersten Nachtschicht los geht. Es wird meine erste Nachtschicht im Rettungsdienst sein. Ich bin sehr gespannt was mich erwartet, und hoffe, dass ich in den nächsten paar Wochen viele Einsätze habe, bei denen ich einiges von meinen Kolleginnen und Kollegen lernen kann.

Besonders in unserem Beruf ist die Work-Life-Balance sehr wichtig (bei mir eher Work-Learn-Life-Balance). Daher unternehme ich in den nächsten zwei Tagen mit Freunden einen Kurztrip nach Stuttgart. So kann ich mich vom Lernstress der letzten Wochen etwas ablenken, und danach mit neuer Energie und viel Motivation die nächste Stufe der Ausbildung (praktische Ausbildung im Rettungsdienst) in Angriff nehmen.

Bis zum nächsten Schulblock im Juni gibt es noch einiges zulernen, und ich werde wohl etwas mehr Zeit mit Lernen verbringen als ich gedacht habe. Dennoch werde ich versuchen, dich regelmässig mit neuen Beiträgen zu füttern. In den nächsten Tag folgt noch der Beitrag zur 6. Schulwoche und ein Rückblick/ Fazit zum ersten Schulblock. Daher schaust du am besten in den nächsten Tag wieder vorbei.

Quelle: pixabay,com

5. Schulwoche – Polycom (Funk), Säure-Basen- und Wasser-Elektrolyt-Haushalt, Grundlagen Pflege und Grundlagen Knochenlehre

Etwas verspätet kommt nun auch der Wochenbericht der 5. Schulwoche. Die Schule und das Lernen / Vorbereiten beanspruchen im Moment etwas mehr Zeit, wodurch ich weniger Zeit für das Schreiben von neuen Beiträgen habe. In dieser 5. Woche hatten wir wieder sehr viele Theorielektionen. Einzig am Montagvormittag waren wir praktisch unterwegs. Dabei konnten wir wieder einige spannende und lehrreiche Fallbeispiele lösen.

Säure-Basen-Haushalt

Dies war der erste von mehreren Theorielektionen in dieser Woche. Für mich persönlich ein komplett neues Thema. Ich hatte mich zuvor noch nie damit auseinander gesetzt. Doch schon beim Einlesen auf diese Lektion habe ich bemerkt, wie wichtig dieses Thema für unseren Beruf ist. Daher habe ich versucht, im Unterricht sehr genau aufzupassen und mir Notizen zu machen. Die wichtigsten Schlüsselwörter waren:

  • pH-Wert / Blut pH-Wert
  • Kohlensäure-Bikarbonat-Puffer
  • Protein-Puffer
  • Metabolische Azidose
  • Metabolische Alkalose
  • Respiratorische Azidose
  • Respiratorische Alkalose

Wasser-Elektrolyt-Haushalt

Neben dem Säure-Basen-Haushalt gibt es auch noch den Wasser- und Elektrolyt-Haushalt, welchen wir ebenfalls in der 5. Schulwoche durchgenommen haben. Wenn man bedenkt, dass ein durchschnittlicher Erwachsener zu etwa 60-65% aus Wasser besteht und für diverse Körperfunktionen verschiedene Elektrolyte benötigt, merkt man sehr schnell, das auch dies ein grundlegendes und wichtiges Thema ist. Wir haben gelernt, welches die wichtigsten Elektrolyte im menschlichen Körper sind (Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium, Chlorid und Phosphor) und wie wichtig das Gleichgewicht des Wasser- & Elektrolythaushalts ist. Hat man von einem Elektrolyt zu viel oder zu wenig (Elektrolytstörung) wirkt sich dies sehr schnell auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen aus. Besonders Störungen des Kalium-, Natrium- und Kalzium-Gleichgewichts können sich schwerwiegend auf unsere Gesundheit auswirken. Gleich verhält es sich mit dem Wasserhaushalt, wenn die Flüssigkeitseinfuhr nicht mit der Flüssigkeitsausfuhr im Gleichgewicht steht. Zudem hat die Störung des Wasserhaushalts meist auch Auswirkungen auf den Natriumhaushalt. Es ist dann unsere Aufgabe, die Symptome einer Entgleisung bzw. ein Ungleichgewicht zu erkennen und die richtigen Massnahmen einzuleiten. Die wichtigsten Schlüsselwörter waren:

  • Wasserein- & ausfuhr
  • Hyper- & Dehydratation (Wasserhaushalt)
  • Hyper- & Hyponatriämie (Natriumhaushalt)
  • Hyper- & Hypokaliämie (Kaliumhaushalt)
  • Hyper- & Hypokalziämie (Kalziumhaushalt)
  • Hyper- & Hypophosphatämie (Phosphathaushalt)
  • Hyper- & Hypomagnesiämie (Magnesiumhaushalt)
  • Chloridmangel

Einführung Polycom (Funk)

Am Dienstagnachmittag wurde es praktisch gesehen nochmals spannend. Wir lernten den Umgang mit dem Polycom (Funk) und die Grundlagen des Funkens kennen. Der erste Teil war ein stark verkürzter Theorieteil, mit den wichtigsten Grundlagen (Funktionen, Aufbau, Regeln, usw.). Der zweite Teil war dann praktisch orientiert. Man musste aufgeteilt in 4 Gruppen 12 verschiedene Fragen (Posten), die auf dem ganzen Schulgelände verteilt waren, beantworten. Dabei wurden 1-2 Personen als fiktive Einsatzleitzentrale (kurz ELZ) bestimmt, die zur Unterstützung angefunkt werden konnte. Die restlichen Personen mussten die Posten suchen und die Fragen beantworten. Konnte eine Frage nicht beantwortet werden, bestand die Möglichkeit, die ELZ (fiktiv) anzufunken. Diese konnte dann die Antwort im Internet suchen. Für schwierige Wörter, wie z.B. bei Medikamentennamen, musste man das Wort mit Hilfe der internationalen Buchstabiertabelle buchstabieren.

Polycom (Funk) mit int. Buchstabiertabelle

Grundlagen der Pflege

Wir haben uns, hinsichtlich der bevorstehenden Praktika (Geriatrie/Spitex, Akutpflege), auch schon mit den Grundlagen der Pflege beschäftigt. Der Unterricht war zum grossen Teil theoretisch ausgerichtet. Zwischendurch gab es immer wieder kleine praktische Einheiten wie zum Beispiel die Mobilisation von Patienten. Primär haben wir in dieser Theorieeinheit gelernt, welche Aufgaben die professionelle Pflege hat, und wo die Schwierigkeiten liegen.

Grundlagen Knochenlehre

Am Ende der Woche stand nochmals eine Theorielektion auf dem Stundenplan. Es ging um den Bewegungs- & Stützapparat des menschlichen Körpers. Einen ganzen Tag haben wir uns mit der Knochenlehre beschäftigt, und dabei unter anderem gelernt, welche Arten von Knochen es gibt, wie diese entstehen, was bei einer Knochenfraktur passiert und welche Knochen zum menschlichen Skelett gehören.

Quelle: pixabay.com

Lernen mit digitalen Medien – Interessante App’s, Lernseiten und -videos für medizinische Berufe

Hier möchte ich dich über interessante und hilfreiche Apps, Internetseiten und YouTube-Channels mit hilfreichen Tutorials und Lernvideos informieren. Ich werde diese Seite von Zeit zu Zeit aktualisieren. Daher lohnt es sich, wieder einmal auf meinem Blog vorbei zu schauen. Wenn du noch weitere tolle, interessante und hilfreiche Internetseiten und App’s kennst, mit denen du gute Erfahrungen gemacht hast, freue ich mich auf deine Tipps.

Interessante Web-Sites für medizinische Recherchen:

Interessante YouTube-Channels mit interessanten Lernvideos:

Interessante Lern-Apps

B – Breathing (Beatmung) im Primary Survey

Sind die Atemwege frei und sicher, und liegt kein A-Problem vor, untersuchen wir den Patienten auf evtl. B-Probleme. Hier stellen wir uns folgende Fragen:

  • Ist eine normale Atmung vorhanden?
  • Wie ist die Atemfrequenz?
  • Gibt es abnormale Atemgeräusche (Auskultation)?
  • Wie ist die Sauerstoffsättigung?

Nachdem der Patient im A stabil ist, wenden wir uns der Beatmung des Patienten zu. Hierbei geht es um eine gleichmässige und suffiziente Belüftung der beiden Lungenflügel. Um dies zu kontrollieren verlassen wir uns in erster Linie auf drei Sinne “Sehen, Hören und Fühlen”. Zuerst schauen wir, ob sich der Thorax (Brustkorb) gleichmässig zur Atmung hebt. Trägt der Patient dicke Kleidung machen wir den Oberkörper frei oder legen unsere Hand auf die Brust, um die Hebung zu fühlen. Dabei zählen wir auch die Atemfrequenz aus. Diese hängt aber sehr stark vom Alter und von jedem Individuum ab. Hier eine Auflistung der normalen Atemfrequenzen:

  • Neugeborenen (-30 Tage) 30-60 Atemzüge/min.
  • Säugling (-1 Jahr) 30-60 Atemzüge/min.
  • Kleinkind (1-5Jahre) 22-40 Atemzüge/min.
  • Kind (6-12 Jahre) 18-30 Atemzüge/min.
  • Jugendliche 12-16 Atemzüge/min.
  • Erwachsenen 12- 16 Atemzüge/min.

Ist die Atemfrequenz niedriger als der Normwert, spricht man von Bradypnoe. Ist sie schneller, bezeichnet man dies als Tachypnoe. Der schlimmste Fall wäre die Apnoe (Atemstillstand). Nachdem wir die Thoraxhebung und die Atemfrequenz kontrolliert und ausgezählt haben, wird mit Hilfe eines Stethoskops die Lungen auskultiert (abgehört). Hierbei achten wir auf eine gleichmässige Belüftung der Lunge und auf Atem-Nebengeräusche wie zum Beispiel Brummen, Pfeifen, Giemen oder Stridor. Diese Nebengeräusche sind Anzeichen für Verengungen in den Atemwegen und Bronchien, sowie Ablagerungen von Schleim und/oder Sekretbläschen in der Lunge. Diese Untersuchungen werden, sofern möglich und die Situation es zulässt, immer vom Leader durchgeführt. Die pulsoxymetrische Sauerstoffsättigung (SpO2), die mit dem Monitor gemessen wird, ist eine weitere wichtige Untersuchung. Sie ist ein Teil des Monitoring’s (Sauerstoffsättigung, Blutdruck, EKG) und wird meistens an den Kollegen delegiert. Hier liegt der Normwert bei ca. 97 – 100 %. Liegt der Wert der Pulsoxymetrie unter 90%, sollte dies mit der Gabe von Sauerstoff (O2) behandelt werden. Unter 85% spricht man von einem kritischen Wert. Bei einem Traumapatienten geben wir grundsätzlich immer, unabhängig der laufenden Untersuchung, zusätzlich Sauerstoff (O2).

Massnahmen für die Behandlung eines B-Problems:

  • Atemunterstützende Lagerung
  • Sauerstoffgabe über
    • Nasenbrille (1-6 l/min.)
    • Maske (8-10 l/min.)
    • Maske mit Reservoir (10-15 l/min.)
  • Beatmen
    • kontrollierte Beatmung
    • assistierte Beatmung
  • Entlastungspunktion (bei einem Spannungspneumothorax)

Die Beatmung

Bei der Mund-zu-Mund Beatmung, wie sie zum Beispiel bei der Laien-Reanimation üblich ist, liegt die Sauerstoffkonzentration bei ca. 16%. Im Rettungsdienst kommt die Beutelbeatmung zum Einsatz. Hier liegt die Sauerstoffkonzentration (ohne zusätzliche O2-Gabe) bei 21%. Bei der Beutelbeatmung hat man noch die Möglichkeit, zusätzlich Sauerstoff beizumischen, um eine maximale Sauerstoffkonzentration im Blut zu erreichen. Je nach Zustand und Atemfrequenz wird der Patiente assistiert oder kontrolliert beatmet. Bei der assistierten Beatmung wird der Grossteil der Atemarbeit und der Atemregulation vom Patienten selbst geleitet. Der Rettungssanitäter, bzw. die Beatmungsmaschine unterstützt den Patienten dabei wie ein zusätzlicher Atemmuskel. Kann der Patient nicht mehr selbstständig suffizient atmen, kommt die kontrollierte Beatmung zum Einsatz. Hier übernimmt der Rettungssanitäter, bzw. die Beatmungsmaschine die vollständige Beatmung.

Entlastungspunktion

Bei einem Patienten mit einem Thoraxtrauma (Schuss-/Stichverletzung, Rippenfraktur, usw.), kann es zu einem Pneumothorax kommen. Dabei tritt Luft in den Pleuraspalt (Raum zwischen Lunge & Rippen) ein und behindert die Atmung. Im Pleuraspalt herrscht im Normalzustand ein Unterdruck. Dieser Unterdruck sorgt dafür, dass die Lunge nicht kollabiert. Tritt nun Luft hinein, kann dies zu einem teilweise oder vollständigen Kollaps des betroffenen Lungenflügels führen. Die Folgen / Symptome sind Dyspnoe (erschwerte Atmung, Atemnot), atemabhängige Schmerzen in der Brust, trockener Husten usw.. Ein Pneumothorax kann auch zu einem Spannungspneumothorax führen, eine akut lebensbedrohliche Notfallsituation. Hier wird neben der Lunge auch das Herz (wird zur Seite gedrückt), sowie die obere und untere Hohlvene (werden abgedrückt) in Mitleidenschaft gezogen. Hier werden schnelles Diagnostizieren und richtiges Handeln gefordert. Mit Hilfe einer Entlastungspunktion kann der entstandene Überdruck in der Pleuraspalt abgelassen werden.

Wichtig: Wir können erst zum C (Circulation – Herz-Kreislauf) weiter gehen, wenn sämtliche B-Probleme behoben sind. Wird der Körper bzw. seine lebenswichtigen Organe wie zum Beispiel das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, kann dies schwerwiegende Folgen für den Patienten haben.

B – Breathing (Beatmung) kurz erklärt:

4. Schulwoche – Hygiene, Techn. Rettung auf dem Übungsgelände und die ersten OSCE Prüfungen

Wegen des “Sechseläuten“, einer der höchsten Feiertage in Zürich, hatten wir am Montag frei und konnten ein langes Wochenende geniessen. Ich persönlich freute mich, nach zwei Wochen wieder einmal ein paar Tage Zuhause in Liechtenstein zu sein. Einige von uns trafen sich am Montag um zu lernen und üben, andere wiederum trafen sich in Zürich, um dem Treiben des “Sechseläuten“ mitzuerleben. In der verkürzten Woche standen wieder neue Themen auf dem Programm. Zudem wurden wir das erste Mal praktischen geprüft.

Hygiene im Rettungsdienst

Direkt nach dem verlängerten Wochenende starteten wir mit dem Thema “Hygiene”. Aus meiner Sicht ein sehr wichtiges Thema im Rettungsdienst. Man könnte meinen, dass ein solcher Unterricht etwas trocken und langweilig daher kommt. Doch die Dozentin konnte mit ihrer lockeren und humorvollen Art, und der grossen Erfahrung, den Unterricht sehr spannend und interessant gestalten. Der Unterricht beinhaltete u. a. folgende Themen:

  • Persönliche Schutzausrüstung (kurz PSA), wie z.B. Schutzbrille, Handschuhe, Einweg-Untersuchungshandschuhe, Hygienemaske, usw.
  • Korrekte Anwendung der PSA
  • Hände waschen
  • Hände desinfizieren
  • Hautschutz & Hautpflege
  • Entsorgung (u.a. von Wäsche, Körperflüssigkeiten, Abfall)
  • Keime und Infektionen
  • Allgemeine Präventionsmassnahmen

Ich habe viel Neues bezüglich Hygiene dazugelernt, und erfahren, worauf ich in der praktischen Arbeit im Rettungsdienst achten muss.

Techn. Rettung auf dem Übungsgelände

Am Mittwoch verbrachten wir den ganzen Tag auf dem Übungsgelände und übten verschiedene Methoden der Personenbergung aus dem Fahrzeug. Im Fokus standen die Rapid Extrication (ohne Boa) und das KED. Aufgeteilt in vier Gruppen konnten wir diese Rettungsmethoden mehrmals durchführen und üben. Die Rapid Extrication Methode dient der schnellen Rettung eines kritischen Traumapatienten aus einem Auto. Gegenüber der Crash-Bergung wird bei der Rapid-Bergung der Patient möglichst schonend und achsengerecht aus dem Fahrzeug geholt. Die grössten Herausforderungen sind dabei die personellen Ressourcen. Im Rettungsdienst ist man meistens zu zweit unterwegs. Für eine schonende Bergung wären jeweils drei oder mehr ausgebildete Retter notwendig.

Die Bergung mit dem KED (Kendrick Extrication Device) ist eher eine veraltete Bergungsart und kommt nur noch selten zum Einsatz. Einige Rettungsdienste haben sich bereits von dieser Methode verabschiedet. Sie ist aufwendiger und beansprucht mehr Zeit für die Vorbereitungen. Daher ist sie nur für „nicht kritische“ Traumapatienten geeignet.

Vertiefungs-Unterricht

Wir haben bereits einige Skills kennengelernt und geübt. Am Donnerstag hatten wir nochmals die Möglichkeit, diese zu vertiefen und einige erweiterte Massnahmen kennenzulernen und zu studieren. Auch hier konnten wir wieder von den Erfahrungen der Dozenten profitieren. Konkret haben wir die erweiterten Behandlungsmethoden bei Verbrennungen, Amputationen und Knochenfrakturen kennengelernt und vertieft.

Wärmehaushalt (Naturw. Grundlagen)

Dies war ein weiterer interessanter Theoriebock in dieser Woche. Hier haben wir unter anderem gelernt, wie der menschliche Körper seine Temperatur reguliert, welche Methoden es für die Körpertemperatur-Messung gibt und warum wir eigentlich schwitzen. Dieses Thema ist für unsere Arbeit im Rettungsdienst sehr wichtig. Besonders im E des Primary Survey spielen die Körpertemperatur und der Wärmeerhalt eine wichtige Rolle. Vor allem verletzte, bewusstlose oder alkoholisierte Menschen sind von einer Unterkühlung gefährdet. Bei besonders stark unterkühlten Patienten müssen wir sehr schonend vorgehen, damit es nicht zum Bergungstod kommt. Aber auch bei der Überhitzung müssen wir die verschiedenen Arten (Hyperthermie, Hitzekollaps, Hitzeerschöpfung, Hitzeschlag) kennen und unterscheiden können, und wissen, wie wir dies behandeln müssen.

1. OSCE-Prüfungen (BLS-AED)

Am Freitag stand dann die erste praktische Lernkontrolle an. Dabei wurden wir auf die korrekte Anwendung der BLS-AED-Methode geprüft. Obwohl es eigentlich eine recht einfache und überschaubare Prüfung war, waren wir doch alle ein wenig aufgeregt (im positiven Sinn natürlich). Bei der BLS-AED (Basic Life Support – Automated External Defibrillator) handelt es sich um die einfache Herz-Lungen-Wiederbelebung, quasi die Laien-Reanimation. Wir haben in unserer weiteren Ausbildung nur noch sehr wenig damit zu tun. Wir als angehende dipl. Rettungssanitäter wenden im Einsatz den ALS (Advanced Life Support) ein, eine professionelle Methode mit erweiterten Massnahmen.

Diese OSCE-Prüfung wurde im 2er-Team absolviert. Es gab zwei Durchgänge, wobei jeder einmal den Lead übernehmen musste. Man wurde jeweils nur in der Leader-Position bewertet. Ziel war es, ein Fallbeispiel entsprechend einer vorgegebenen Checkliste abzuarbeiten. Diese Checkliste mussten wir natürlich auswendig lernen und stand uns beim Fallbeispiel (Prüfung) nicht zur Verfügung. Die Checkliste beinhaltete u.a. ein Scene Assessment, General Impression, erkennen eines Herzkreislauf-Stillstand, die korrekte Durchführung der Reanimation, das Erkennen eines ROSC’s (Return of spontaneous circulation), Kommunikation mit dem Teampartner usw.

Die nächste OSCE-Prüfung findet in der 6. und somit letzten Schulwoche von diesem ersten Schulblock statt. Dann werden folgende Skills geprüft: Güdeltubus, Wendeltubus, manuelle Manöver Airway und Absaugung.

14.4. – Nationaler Tag der Notrufnummer 144

Kennst du die Nummer des Sanitätsnotrufs? Wenn ja, dann bist du für den Fall eines Notfalls gut gerüstet. Gemäss diversen Umfragen bei der Schweizer Bevölkerung kennen nur rund 60% die Notrufnummer für medizinische Notfälle. Das ist Grund genug, für einen jährlichen nationalen Tag der Notrufnummer 144, um die Bevölkerung an diese wichtige Nummer zu erinnern.

Jedes Jahr findet daher am 14. April der Tag des Sanitätsnotrufs 144 statt. Bereits am Datum, den 14.4., sollte man an diese Notrufnummer erinnert werden. Schweizweit findet bei verschiedenen Rettungsdiensten an diesem Tag ein „Tag der offenen Tür” statt, um die Bevölkerung einen kleinen Einblick zu gewähren und natürlich den Bekanntheitsgrad der Nummer 144 zu steigern.

Der Sanitätsnotruf 144 wurde erst im Jahr 1999 in allen Schweizer Kantonen eingeführt und ersetzte die bis anhin geltenden regionalen Notfallnummern. Aber nicht nur in der Schweiz erreichst du die Sanitäts-Notrufzentralle unter der Nummer 144, auch im Fürstentum Liechtenstein und in Österreich kannst du bei einem medizinischen Notfall, über die Nummer 144 einen Rettungsdienst anfordern, beziehungsweise Hilfe per Telefon erhalten.

Was ist jedoch, wenn du dich in einer kritischen Situation nicht mehr an die Sanitäts-Notrufnummer 144 erinnern kannst? Dann kannst du natürlich auch eine andere Notrufnummer anrufen. Rufst du zum Beispiel bei der Polizei-Notrufnummer an, wirst du von der Polizeizentrale an die Notrufzentrale weitergeleitet. Viele Notrufzentralen befinden sich sogar unter dem gleichen Dach. So befindet sich im Kanton Zürich die Notrufzentrale für die Nummern 144 (Sanität) und 118 (Feuerwehr) im gleichen Gebäude. Die Notrufzentrale von Schutz und Rettung Zürich befindet sich am Flughafen Zürich (OPC) und nimmt den Sanitätsnotruf 144 für die Kantone Zürich, Schaffhausen, Schwyz und Zug, sowie den Feuerwehrnotruf 118 entgegen.

Im Fürstentum Liechtenstein wird der Sanitätsnotruf von der Landes-Notruf-Einsatz-Zentrale (LNEZ) der Landespolizei entgegengenommen.

Wer nimmt deinen Notruf entgegen? Dein Notruf wird immer von einer erfahrenen Calltakerin oder einem erfahrenen Calltaker. Dies sind speziell ausgebildete Mitarbeiter in der Notrufzentrale, die deinen Notruf entgegennehmen und wenn nötig sofort einen Rettungsdienst aufbieten. Sie sind in der Lage, anhand von standardisierten Fragen die Dringlichkeit zu erkennen. Zudem helfen sie dir auch wenn nötig, die ersten Sofortmassnahmen einzuleiten (Reanimation). Rufst du beim Sanitätsnotruf an, wirst du mit folgendem Satz entgegengenommen:

„Sanitätsnotruf 144, wo genau ist der Notfallort?“

Gib zuerst deinen genauen Standort an (z.B. Ort, Strasse, Hausnummer). Dies ist wichtig, falls der Anruf plötzlich unterbrochen wird. So weiss der Calltaker, wohin er den Rettungsdienst bzw. den Rettungswagen (kurz RTW) schicken muss. Als nächstes wirst du nach deiner Rückrufnummer gefragt. So hat der Mitarbeiter in der Notrufzentrale die Möglichkeit, dich für Rückfragen, oder bei einem Unterbruch zurückzurufen.

Wie läuft ein solcher Notruf ab? Hier ein nachgestellter Anruf auf die Sanitäts-Notrufnummer 144 :

(Quelle: youtube / schutz und rettung zürich Stand: 03.01.2017)

Hier noch weitere wichtige Notrufnummern für die Schweiz:

  • 112 Allgemeiner / Internationaler Notruf
  • 117 Polizei Notruf
  • 118 Feuerwehr Notruf
  • 143 Telefon-Seelsorge / Dargebotene Hand
  • 144 Sanitäts-Notruf
  • 145 Giftinfo / Notfallberatung
  • 1414 REGA / Rettungsflugwacht

Hier noch ein weiterer sehr interessanter Beitrag der Sendung “Einstein“ (SRF) vom 14. April 2016.

(Quelle: youtube / schweizer radio und fernsehen Stand: 15.04.2016)

Meine Tipps an dich:

  • Zögere niemals, eine Notrufnummer zu wählen. Besonders bei medizinischen Notfällen zählt jede Sekunde.
  • Auch wenn es mal nicht nötig sein sollte, einen Rettungsdienst anzufordern, wird dies die Calltakerin oder der Calltaker erkennen, und dir telefonisch weiterhelfen.
  • Gehe am besten gemäss Ampelprinzip vor: Schauen – Denken – Handeln
  • Atme vor dem Anruf nochmals kurz durch, versuche ruhig zu bleiben und bereite dich auf die wichtigsten Fragen vor:
    • Wo genau ist der Notfallort?
    • Wie ist deine Rückrufnummer?
    • Was genau ist passiert?
  • Sehr wichtig: Du kannst rechtlich nicht belangt werden bzw. zur Verantwortung gezogen werden. Auch für entstandene finanzielle Aufwendungen kannst du nicht verantwortlich gemacht werden. Daher lieber einmal zu viel anrufen.

A – Airway (Atemweg) im Primary Survey

Die Patientenuntersuchung im Primary Survey (ABCDE-Schema) läuft immer chronologisch ab. Hierbei gilt stets der Grundsatz „Treat first what kills first”. Daher beginnen wir immer mit der Untersuchung der Atemwege. Dabei stellen wir uns folgende Fragen:

  • Sind die Atemwege frei und sicher?
  • Sind die Atemwege verlegt?
  • Besteht das Risiko einer Verlegung?
  • Ist eine Atmung vorhanden?
  • Liegt eine Verletzung der Halswirbelsäule (HWS) vor?

Bereits im General Impression, der Erstbeurteilung des Patienten, erhalten wir einen erster Eindruck und können einige Fragen zum A beantworten. Spricht man den Patienten an und es kommt keine Antwort zurück, oder sind zum Beispiel die Lippen zyanotisch, muss von einer Atemwegsverlegung ausgegangen werden. Weitere mögliche Symptome beim Ersteindruck können Husten, abnorme Atemgeräusche & -bewegungen oder Bewusstseinsstörung sein. Im Primary Survey werden im A die oberen Atemwege (Mundhöhle & Rachen) und die Atmung kontrolliert. Sind sie frei und sicher, und ist eine suffiziente Atmung vorhanden, könne wir weiter zum B (Breathing – Beatmung). Wird jedoch ein A-Problem festgestellt, so muss dies umgehend behandelt und behoben werden. Um die oberen Atemwege frei zu machen und zu sichern, gibt es verschiedene Massnahmen.

  • Manuelle Manöver (ohne HWS-Trauma)
    • Head-Tilt Chin-Lift Manöver
    • Esmarch-Handgriff
  • Manuelle Manöver (mit HWS-Trauma)
    • Trauma-Jaw-Thrust
    • Trauma-Chin-Lift
  • Guedeltubus (über den Mund)
  • Wendeltubus (über die Nase)
  • Fremdkörper entfernen
    • Absaugen (Erbrochenes, Blut, usw.)
    • mit chirurgische Zange (feste Fremdkörper)
    • Heimlichmanöver
  • Larynxtubus (bei bewusstlosen Patienten, durch Notarzt)

Eine assistierte oder kontrollierte Beatmung, sowie die Gabe von Sauerstoff wird im A jedoch noch nicht durchgeführt. Diese Massnahmen folgen erst im B.

Ist der Patient gestürzt oder war er in einen Verkehrsunfall verwickelt, wird im A zudem die Halswirbelsäule-Fixation (kurz HWS-Fixation) durchgeführt. Zuerst erfolgt eine manuelle Fixation durch einen Rettungssanitäter. Anschliessend wird zur Unterstützung meistens eine HWS-Schiene (Stifneck) angelegt.

Wichtig: Wir können erst zum B (Breathing – Beatmung) weiter gehen, wenn sämtliche A-Probleme behoben sind. Man bedenke, dass eine suffiziente Beatmung im B, mit verlegten Atemwege, nicht möglich ist.

Das Airway-Management kurz erklärt:

(Quelle: youtube / Med Camp Stand: 03.08.2017)

Das ABCDE-Schema im Rettungsdienst

Um eine verletzte, kranke oder kritische Person zu beurteilen, setzen Rettungssanitäter weltweit das ABCDE-Schema ein. Es gehört zum Primary Survey und ist eine Erstbeurteilung des Patienten, die innert 2-3 min. abgeschlossen sein sollte. Das ABCDE-Schema ist eine denkbar einfache und effektive Strategie, um Patienten nach einer Prioritätenliste zu beurteilen und zu behandeln. Ganz nach dem Grundsatz „Treat first what kills first” werden zuerst die Probleme beurteilt, behandelt und gelöst, welche lebensbedrohlicher sind und schneller zum Tod führen. Erst wenn ein potentielles Problem erfolgreich behandelt wurde, geht man zum nächsten Punkt in der Beurteilung über.

Das Schema / Aufbau

  • A – Airway (Atemweg)
  • B – Breathing (Beatmung)
  • C – Circulation (Kreislauf)
  • D – Disability (Defizit, neurologisches)
  • E – Exposure/Environment (Exploration)

Ein Beispiel: Wird im A eine Atemwegsverlegung (teilweise oder vollständig verschlossene Atemwege) festgestellt, kann dies zu einem Erstickungszustand (Asphyxie) führen, bei dem der Tod wesentlich schneller eintritt, als bei einer Blutung (Hämorrhagie, C-Problem). Ausgeschlossen sind hier natürlich kritische und unkontrollierte innere und äussere Blutungen, bei denen der Blutverlust innert kurzer Zeit 1.5 Liter überschreitet. Hier würde dann folgendes Schema zur Anwendung kommen:

  • C – Critical Bleeding (kritische / unkontrollierte Blutung)
  • A – Airway (Atemweg)
  • B – Breathing (Beatmung)
  • C – Circulation (Kreislauf)
  • D – Disability (Defizit, neurologisches)
  • E – Exposure/Environment (Exploration)

Das (C-)ABCDE-Schema kurz erklärt:

(Quelle: youtube / Med Camp Stand: 06.07.2017)

Nach dem ABCDE-Schema (Primary Survey) erfolgt im Zuge eines “Team-Timeout” (auch „10 Sekunden für 10 Minuten“ genannt), die Einteilung der kranken oder verletzten Person in “kritisch” oder „nicht kritisch”. Zudem wird eine Strategie für den Transport festgelegt und die weiteren Massnahmen festgelegt.

Strategien für den Transport:

  • Load and go (laden und fahren)
  • Treat and run (versorgen und laufen)
  • Stay and play (bleiben und spielen)

Zu den einzelnen Buchstaben (A – E ), sowie zu den Themen Scene Assessment, General Impression und Secondary Survey werden ich in den nächsten Tagen jeweils einen separaten Beitrag veröffentlichen.

3. Schulwoche – Technische Rettung, Zytologie, Biochemie und Infusionen ….

Auch in der 3. Woche ging es wieder praktisch, sowie auch zum ersten Mal theoretisch, so richtig zur Sache. Ich persönlich kam am Ende der Woche etwas an meine Grenzen. Aber alles der Reihe nach.

Technische Rettung Besonders nach Verkehrsunfällen ist es sehr wichtig, dass man die verunfallten Personen sicher rettet und betreut, ohne dabei weitere schwere Verletzungen zu riskieren. Aus diesem Grund haben wir zu Beginn der Woche einen Teil der verschiedenen Methoden dertechnischen Rettung angeschaut. Dazu gehörten u. a. die korrekte Entfernung des Helms bei einem Motorradunfall, die Ganzkörper-Immobilisation bei Verdacht auf eine Rückenverletzung (z.B. bei einem Sturz, einem Verkehrs- oder Sportunfall, usw.) und der richtige Umgang mit dem Rettungsbrett, der Schaufeltrage und der Vakuummatratze. Der Unterricht war vor allem praktisch ausgerichtet und natürlich wieder sehr interessant. Jeder von uns konnte die verschiedenen Skills mehrmals ausprobieren und üben. Ich fand es vor allem spannend, selber einmal in eine Vakuummatratze verpackt oder auf dem Rettungsbrett festgebunden zu werden. So erfährt man, wie sich der Patient fühlt, und wie wichtig ein rücksichtsvoller Umgang, ständiges in Kontakt bleiben und eine fortlaufende Informationsabgabe an den Patienten ist.

Vakuummatratze (Foto: M.S.)

Histologie & Zytologie In der 3. Woche folgten nun die ersten fachliche herausfordernden Theorieblöcke wie Histologie und Zytologie. Histologie beschreibt die Wissenschaft von den Geweben des menschlichen Körpers und Zytologie jene der Zelle, ihrem Aufbau und ihren Funktionen. Hier war es sehr wichtig, sich bereits vor den Lektionen entsprechend vorzubereiten. Zum Beispiel mit unserem Biologie – Anatomie Buch oder mit Lernvideos, die man im Internet findet. In diesen ersten Lektionen wurden uns die Lernziele abgegeben und die wichtigsten Grundlagen erklärt. Diese Themen sind sehr anspruchsvoll und umfangreich. Ich hatte mich zuvor noch nie mit Zellen, Zellorganellen usw. auseinander gesetzt, daher muss ich mich noch intensiv damit auseinander setzen. Bis zu den ersten Prüfungen Ende Juni liegt es nun an uns, diese Themen zu lernen und zu vertiefen. Hier ein kleiner Auszug aus den Lernzielen:

  • Die Zelle als elementare Funktionseinheit umschreiben.
  • Den Vorgang der Proteinsynthese erklären.
  • Benennen, was bei der Zellatmung chemisch vor sich geht
  • Den Aufbau, die Aufgabe und die Funktionsweise der folgenden Organellen erläutern: Zellkern, Ribosomen, Endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat usw.

Infusionen & Injektionen Zum Ende der Woche wurde es dann nochmals sehr spannend. Wir konnten uns zum ersten Mal gegenseitig peripher-intravenöse Zugänge legen. Für mich war es jedoch eine echte Herausforderung. Der Gedanke, die Haut bzw. die Vene eines anderen Menschen zu punktieren, war für mich immer unvorstellbar. Beim dipl. Rettungssanitäter gehört dies aber zur täglichen Arbeit. Daher musste ich mich schon im Vorfeld damit auseinander setzen. Einen ersten kurzen Theorie- und Praxis-Input hatten wir bereits am Montag erhalten, bei dem wir den Umgang bzw. die Vorbereitung von Infusionen und Medikamente lernen konnten. Dabei spielt die Hygiene eine sehr wichtige Rolle. Am Donnerstag konnten wir das erste Mal den Umgang mit der Venenverweilkanüle (auch unter dem Handelsname Venflon® bekannt) an einem Gummiarm üben. In einem ersten Schritt stand der korrekte Umgang mit der Venenverweilkanüle im Vordergrund. In einem weiteren Schritt mussten wir den richtigen Ablauf, unter Berücksichtigung der Hygiene, beachten. Am Freitag Nachmittag war es dann soweit, wir konnten uns das erste Mal gegenseitig einen echten Zugang legen. Den ganzen Nachmittag waren wir damit beschäftigt, das gelernte der letzten Tage in der Praxis umzusetzen. Alle waren mit sehr viel Motivation und Interesse dabei. Einige von uns kamen aus medizinischen Berufen (Dipl. Pflegefachleute HF, FaGe, MPA) und hatten bereits Erfahrung beim Legen von peripher-intravenösen Zugängen. Sie standen uns dann, neben dem Dozenten, mit Rat und Tat zur Seite.

Meine persönliche Erfahrung Als ich mich vor drei Jahren dazu entschloss, die Ausbildung zum dipl. Rettungssanitäter HF zu absolvieren, war mir auch klar, dass der Tag kommen wird, an dem ich zum ersten Mal einem Menschen einen spitzigen Gegenstand (Nadel, Spritze, Venenverweilkanüle) unter die Haut schieben muss. Als der Tag dann da war, war ich verständlicherweise sehr nervös. Ich wusste, dass das erste Mal am schwierigsten ist, und dass es mit jedem weiteren Mal einfacher wird. Mein Ziel war es, nicht zu viel nachzudenken und es einfach zu tun. Das ist aber einfacher gesagt als getan. Den Anfang überliess ich dann meinem Kollegen. Hierbei spielt natürlich das Vertrauen eine grosse Rolle. Man hat sich bereits im Vorfeld Gedanken gemacht und seinen Partner ausgesucht. Mir war es dabei wichtig, dass mein Partner neben Vertrauen auch Geduld mitbringt. Als ich dann an der Reihe war, hat mir der Dozent vorgeschlagen, in einen separaten Raum zugehen, in dem ich ungestört meinen ersten Versuch durchführen konnte. Es hat verdammt viel Überwindung gebraucht. Beim ersten Versuch lief es leider nicht wie erwünscht. Aber beim zweiten Versuch habe ich es dann geschafft und habe meinen ersten Zugang erfolgreich gelegt. Ich war sehr erleichtert und stolz auf mich. Dies ist einer der Momente, die man nicht mehr so schnell vergisst. Anschliessend haben wir es noch ein paarmal versucht. Meine Bilanz am Ende des Tages war, drei von fünf Versuchen waren erfolgreich. Damit kann ich auf jeden Fall zufrieden sein. Hier noch einen kurzen Zusammenschnitt des 3. und 5. Versuchs:

Infusionen & Injektionen – Meine Tipps an dich

  • Wenn du unsicher bist, zerbrich dir nicht den Kopf. Mein Dozent meinte, „nach dem 3. Versuch machst du dir keine Gedanken mehr.“ Ich kann dir bestätigen, dass es so ist.
  • Such dir einen Partner aus, dem du Vertraust.
  • Lass dich von einem Misserfolg nicht verunsichern. Auch geübte und erfahrene Rettungssanitäter benötigenhin und wieder 2-3 Versuche.
  • Such dir zuerst eine passende Vene aus (evtl. markieren), und bleib dabei.
  • Kommunikation: Informiere deinen Partner bevor du ihn stichst. Hol fortlaufend ein Feedback ein, was geht und was nicht geht (Schmerzen)
  • Falls du Ruhe brauchst, frag deinen Dozenten, ob es möglich ist, den ersten Versuch in einem separaten Raum durchzuführen. Mir hat dies sehr geholfen.
  • Falls du Mühe hast, wenn man dir einen Zugang legt, sprich mit deinem Partner darüber und leg dich beim ersten Mal auf den Boden (Matte).
  • Übe so viel du kannst, Übung macht ja bekanntlich den Meister.

Ausbildungsprogramm an der HFRB

Die Ausbildung an der Höheren Fachschule für Rettungsberufe (kurz HFRB) ist sehr interessant und abwechslungsreich. Wenn du dich entscheidest, die Ausbildung an der HFRB in Zürich zu absolvieren, erwarten dich folgende interessante Module / Themen:

  • Grundlagen
  • Kommunikation
  • Rettungsgeräte
  • Einsatzmethoden
  • Anatomie & Physiologie
  • Sicherheit & Hygiene
  • Pharmalogie
  • Anästhesie im Rettungsdienst
  • Fallsituationen
  • Führungsgrundsätze & Einsatzleitung
  • Differenzialdiagnostik
  • Berufsentwicklung
  • Kardiovaskuläre Notfälle
  • Neurologische Notfälle
  • Pneumologische Notfälle
  • Gastrointestinale Notfälle
  • Traumatologische Notfälle
  • Pädiatrische Notfälle
  • Spezielle Notfälle
  • Endokrinologische- / immunologische- & hämatologische Notfälle
  • Gynäkologische Notfälle
  • Augen- & HNO-Notfälle
  • Urologische Notfälle
  • Psychiatrische Notfälle
  • Projektwochen

Der Unterricht an der HFRB ist über alle drei Jahre in mehreren Schulblöcken unterteilt und ideal auf die praktische Ausbildung im Rettungsdienst abgestimmt. Neben viel Theorie hat man an der HFRB aber auch sehr viele praktische Einheiten, in denen man den Umgang mit Patienten übt (Patientenbeurteilung, Bergung, Skills usw.) Neben den 41 Schulwochen (18 Wochen im 1. Jahr, 16 Wochen im 2. Jahr, 7 Wochen im 3. Jahr), absolvierst du zusätzlich insgesamt 20 Wochen Praktika in verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens:

  • 2 Wochen Spitex oder Geriatrie
  • 3 Wochen Akutpflege
  • 3 Wochen Notfallstation
  • 3 Wochen Anästhesie
  • 1 Woche Notrufzentrale
  • 2 Wochen Pädiatrie / Geburtshilfe
  • 3 Wochen Intensivstation
  • 3 Wochen Wahlpraktikum (z.B. Polizei, andere Rettungsdienste, usw.)

Im Rettungsdienst selber arbeitest du im ersten Jahr ca. 18 Wochen, im zweiten Jahr ca. 24 Wochen und im 3. Jahr bis zu 26 Wochen.