2. Praktikum – “Akutpflege” im Spital – Meine Erfahrungen

Vom 7. Oktober bis zum 25. Oktober 2019 absolvierte ich mein zweites Praktikum, anlässlich meiner Ausbildung zum dipl. Rettungssanitäter HF. In diesen drei Wochen war ich auf einer chirurgischen Bettenstation (Herz-, Neuro- und Traumachirurgie) im Stadtspital Triemli tätig. Ich habe mich im voraus sehr auf das Praktikum gefreut, weil ich zuvor noch nie in einem Spital beschäftigt war. Daher ging ich mit sehr viel Motivation und Interesse in dieses zweite Praktikum.

Bereits einige Wochen zuvor habe ich mich mit der zuständigen Person in Verbindung gesetzt, um die ersten organisatorischen Details zu klären. Ich arbeitete jeweils von Montag bis Freitag. In der ersten und dritten Woche war ich im Frühdienst (7:00 Uhr bis 16:00 Uhr) und in der zweiten Woche im Spätdienst (14:15 Uhr bis 23:00 Uhr) eingeteilt. Somit habe ich einen sehr guten Einblick in die umfangreiche pflegerische Arbeit im Spital erhalten.

Im Frühdienst war man hauptsächlich mit pflegerischen Aufgaben und mit der Überwachung der Patienten beschäftigt. Im Spätdienst war man neben den pflegerischen Aufgaben dann eher mit allgemeine und organisatorische Aufgaben (Reinigung, Retablierung der Materialschränke & Materialwagen, Medikamente richten, usw.) beschäftigt. Am späteren Abend hatte man dann auch mal Zeit für Fachgespräche mit den Kolleginnen und Kollegen, sowie für interessante Gespräche mit Patientinnen und Patienten. Bei den Gesprächen mit den Patientinnen und Patienten erfährt man oft auch sehr viel über ihre Bedürfnisse, ihre Ängste und Unsicherheiten, sowie deren Geschichte. Ich spürte auch ein grosses Interesse an meiner Person und meiner Ausbildung zum Dipl. Rettungssanitäter HF. So entstanden wiederum interessante Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, sowie mit den Patientinnen und Patienten.

Warum ein Praktikum in der Akutpflege / im Spital?

Es ist schon so, dass sich unser Job von dem der Pflege im Spital sehr unterscheidet. Dennoch haben wir vieles gemeinsam, unter anderem den Patienten. Für Rettungssanitäter in Ausbildung ist es wichtig, auch den weiteren Weg des Patienten zu verstehen. Nachdem der Rettungsdienst den kranken oder verunfallten Patienten in der Notaufnahme übergeben hat, geht es für den Patienten auf einer entsprechenden Abteilungen im Spital weiter. Entweder geht es direkt in den Operationssaal, auf die Intensivstation oder auf die Bettenstation (Akutpflege). Dabei ist für jede dieser Abteilungen eine gute Vorarbeit der Rettungssanitäter vorausgesetzt. Vor allem die richtige Therapie und eine vollständige Anamnese ist wichtig. Bei Verlegungen von Patienten (Spital nach Spital / Alter- & Pflegeheim / Rehaklinik / usw.) haben wir im Rettungsdienst auch direkten Kontakt zu diesen Abteilungen. Dann ist es aber genau umgekehrt, denn dann sind wir auf einen detaillierten und vollständigen Übergabe- / Austrittsrapport angewiesen. Um dies zu verstehen, was diese Abteilungen von uns benötigen (bzw. wir von ihnen), absolvieren wir verschiedene Praktika in den Spitälern. So auch in der Akutpflege.

Meine Aufgaben im Praktikum:

  • Unterstützung bei der Körperpflege
  • Unterstützung bei der Mobilisation
  • Unterstützung beim Toilettengang
  • Überwachung der Patienten (Blutdruck, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Temp.)
  • Führen von Überwachungsblättern
  • Retablieren von Materialschränken, Materialwagen, usw.
  • Legen und Entfernen von periphere Venenkatheter (Infusionen)
  • Blutentnahmen
  • Transport von Patienten (zur Operation, vom Aufwachraum, vom Notfall, usw.)
  • Assistieren bei ärztlichen & pflegerischen Interventionen (z.B. bei einer Pleurapunktion auf der Station)
  • Kommunikation mit den Patientinnen / Patienten
  • Begleiten der Patientinnen / Patienten

Mein Fazit

Dieses 3-wöchige Praktikum ging unheimlich schnell vorüber. Ich konnte wieder viele neue Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen. Ich hatte immer ein nettes und hilfsbereit Team um mich, welches mir bei Fragen und Unklarheiten stets zur Seite stand. Toll fand ich auch, dass ich viele Aufgaben selbständig ausführen konnte. So war ich immer beschäftigt und die Tage vergingen wie im Flug. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich dieses Praktikum im Stadtspital Triemli absolvieren durfte und kann das Praktikum in der Akutpflege auf jeden Fall weiterempfehlen.

Rückblick / Erste Erfahrung im Rettungsdienst

Nach neun Schichten wird es nun Zeit für einen ersten Rückblick. Bis jetzt hatte ich bereits fünf Tag- und vier Nachschichten, und kann dabei auf sehr interessante, anspruchsvolle, sowie verschiedene Einsätze zurück schauen.

Im ersten Ausbildungsjahr ist man bei Schutz und Rettung Zürich (kurz SRZ) immer zu dritt unterwegs. Dabei wird man jeweils von mindestens einem dipl. Rettungssanitäter oder einem Berufsbildner begleitet. Ich hatte bereits zweimal die Möglichkeit mit anderen Studierenden zusammen zu arbeiten. Dies finde ich sehr interessant und lehrreich. Man kann sehr viel von ihnen lernen. Zudem sieht man sehr gut, wie hoch das Niveau im zweiten, bzw. dritten Ausbildungsjahr ist, und das Niveau ist recht hoch. Es wird von den Studierenden schon recht viel verlangt. Auch von mir, am Anfang der Ausbildung, wird schon einiges verlangt. Es ist wird sehr viel Wert auf die Motivation gelegt, und es ist wichtig dass man Interesse zeigt. Seit dem zweiten Ablauf unterstütze und assistiere ich so gut es geht, und soweit meine Kompetenzen es zulassen, den Leader im Team. Dies kann ein dipl. Rettungssanitäter sein, oder ein/eine Studierender/Studierende sein. Dabei führe ich die Aufgaben aus, die mir der Leader erteilt.

Zu diesen Aufgaben gehören:

  • Monitoring (Blutdruck, Sauerstoffsättigung, 4-Kanal-EKG)
  • Infusionen vorbereiten
  • peripherer intravenöser Zugang legen
  • offene Wunden behandeln (reinigen, desinfizieren, abdecken)
  • Sauerstoff über Nasenbrille / Maske geben
  • Medikamente aufziehen, Dosierung berechnen
  • ReassessmentPatient während der Fahrt überwachen

Im Verlauf der weiteren Ausbildung im Rettungsdienst kommen immer wieder neue Aufgaben hinzu.

Was für Einsätze hatte ich bereits?

  • Selbstunfall mit Auto / mit Velo
  • Bewusstlosigkeit
  • Herz-Kreislaufstillstand 
  • Kind mit RQW (Riss-Quetsch-Wunde)
  • Fieberkrampf / Krampfanfall
  • Intoxikation (Alkohol Drogen)
  • Psychischer Notfall / Fürsorgerische Unterbringung (FU)
  • Verlegungen (Spital nach Spital)

Insgesamt hatte ich in den 9 Schichten 34 Einsätze, dies macht einen Durchschnitt von rund 4 Einsätze pro Schicht. Die aktuellen Zahlen findest du unter „Meine Einsatzstatistik“.

Erfahrungen / Erkenntnisse / Tipps

Es ist sehr wichtig, die Einsätze gründlich nach zu besprechen. Unklarheiten und Fragen sollten immer sofort geklärt werden. Es empfiehlt sich auch, für sich selbst über die verschiedenen Diagnosen, Krankheiten usw. zu recherchieren und sich Notizen zu machen. Tagsüber nutze ich die einsatzfreie Zeit, um mit Lernkarten (App) zu lernen. In der Nacht schreibe ich meistens Berichte oder Zusammenfassungen